Spielertypen im Tennis einfach erklärt

Im Tennis kann jedem Spieler ein oder mehrere bestimmte Spielertypen zugeordnet werden. Welche Spieltypen es gibt, woran du zukünftig den Spieltypen deines Gegners erkennst und welcher Tennisspieler-Typ du bist, finden wir in diesem Beitrag gemeinsam heraus!

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Spielertypen im Tennis einfach erklärt

Das Verständnis von Spielertypen im Tennis ist aus mehreren Gründen enorm wichtig. Wenn Spieler ihre eigenen Spieltypen sowie die Spieltypen ihrer Gegner verstehen, können sie ihre taktische Planung entsprechend anpassen. Sie können ihre Stärken nutzen und Schwächen minimieren, indem der Spielstil angepasst wird, um die besten Chancen auf den Sieg zu haben. Zudem lassen sich Taktiken viel genauer auf die Schwächen deines Gegners abzielen. Welche Spielertypen es im Tennis gibt, woran diese erkannt werden können und welche zu dir am besten passt, finden wir im folgenden Abschnitt heraus.

Agressiver Grundlinienspieler ("Baseliner")

Baseliner sind Spieler, die hauptsächlich von der Grundlinie aus – oft aggressiv – operieren. Spieler diesem Typs lieben Kontrolle und bringen den Gegner durch gezielte, starke Schläge von der Grundlinie aus zum Laufen. Als Grundlinienspieler setzt man auf konsistente Schlagtechniken und Bewegungen. Hauptsächlich werden Schläge von der Rück- und Vorhandseite ausgeführt, womit man den Ball hart und flach über das Netz spielen kann. 

Die Spielweise als Baseliner – gerade bei höherer Aggression – lässt Platz für Fehler, da gerade harte & flache Bälle meist riskant sind. 

Rafael Nadal beispielsweise spielt von der Baseline und ist dabei für sein aggressives und kraftvolles Spielstil bekannt. Ob auch du ein Grundlinienspieler bist, hängt von drei grundlegenden Fragen ab:

  • Möchtest du selbst Tempo in den Ballwechsel bringen?
  • Spielst du gerne aktiver, als dein Gegner?
  • Möchtest du innerhalb der ersten vier Schläge mit deiner Vorhand den Punkt machen?

Wenn du diese Fragen mit einem „JA“ beantwortest, bist du mit hoher Wahrscheinlichkeit ein aggressiver Grundlinienspieler!

Serve-and-Volley-Spieler

Ein bekannter Serve-and-Volley-Spieler im Tennis war Stefan Edberg. Edberg, ein ehemaliger schwedischer Profi-Tennisspieler, hatte ein eleganten Spieltypen, bei dem er nach einem kraftvollen Aufschlag ans Netz vorrückte, um den Punkt mit einem Volley zu beenden. Mit dieser Spielart gewann er immerhin sechs Grand-Slam Titel im Einzeln.

Einen Serve-and-Volley-Spieler erkennt man sehr einfach, denn dieser kommt nach fast jedem Aufschlag, oft auch nach dem Zweiten, nach vorne an das Netz. Gut platzierte Aufschläge sind innerhalb dieser Spielweise super wichtig. Hierdurch öffnet sich der Platz und man hat genug Zeit um für einen Volley schnell an das Netz sprinten.

Aber man muss nicht nach jedem Aufschlag ans Netz rennen, um als Volley-Spieler zu gelten. Es geht eher darum, im richtigen Moment die Gelegenheit zu nutzen. 

Wenn du dich am Netz wohl fühlst, gute Aufschläge und Volleys schlägst, könnte der Spieltyp Serve-and-Volley genau dein Ding sein …

Defensiver Spieler (Konter-Spieler)

Spieler, die sich während des Matches eher zurückhalten und sich auf das Reagieren konzentrieren, werden Konterspieler genannt und spielen auf eine defensive Art & Weise. Dabei können Sie dir im Einschlagen noch so sehr mit einer feurigen Vorhand oder Spin imponieren. Während dem Spiel wird dann dennoch auf eine passive und langsame Spielart zurückgegriffen. Mit dem defensiven Spielertypen im Tennis nehmen Konterspieler regelrecht das Tempo aus dem Ballwechseln.

Defensive Spieler bauen selbst keinen Druck auf, stehen deutlich hinter der Grundlinie und geben nie zu viel Power in ihre Schläge. Gute Konter halten ihre Bälle zudem flach und spielen, wenn möglich, halbhohe Schläge mit sehr hoher Präzision. 

Punkte versucht man durch Fehler des Gegners zu sammeln. Dieser muss auf die defensive Spielweise mit aggressiven und kraftvollen Bällen antworten und fährt somit eine deutlich riskantere Schiene.

Wenn du schnelle Bälle des Gegners im Spiel oft abbremst und allgemein ein wenig Tempo aus dem Spiel nimmst, könnte der Spieltyp eines Konter-Spielers zu dir passen. Konter sind körperlich fit, halten den Ball lange im Spiel und lassen sich gerne nach hinter die Grundlinie zurückfallen.

All-Court-Spieler (Allrounder)

Als All-Court-Spieler wird der typische Allrounder bezeichnet. Ein Spieler, der sowohl von der Grundlinie als auch vom Netz, je nach Bedarf in der Offensive als auch in der Defensive, ein starkes Spiel leisten kann. Der Allrounder hat keine Schwächen, aber auch keine absolute Stärke im Spiel und zielt deshalb oft auf Vielseitigkeit ab. Verschiedenste Schlagvariationen wie Topspin, Stopp, Lob oder Slice sind für den All-Court-Spieler kein Problem.

Wie der Name bereits vermuten lässt, kommt der All-Court-Spieler auch auf unterschiedlichem Tennis Belag problemlos klar. 

Kannst du dich im Match dem Gegner gut anpassen, kommst auf dem Sandplatz genauso klar wie auf dem schnellen Teppich in der Halle und zeigst kaum echte Schwäche? Dann bist du vielleicht ein richtiger Allrounder. 

Counterpuncher

Zu den Fähigkeiten eines Counterpunchers gehört meist eine mentale Stärke. Er ist ein geduldiger Spieler, der keine Scheu vor langen Rallys hat. Außerdem kann er sich gut in den Kopf des Gegners einfinden und anhand der Spielweise eine passende Taktik erarbeiten. 

Grundsätzlich zielt man mit diesem Spieltypen darauf ab, die Kraft und Aggression des Gegners zu nutzen, indem konstante, präzise Schläge gespielt und auf Fehler des Gegners gewartet werden. Deshalb haben’s aggressivere Baseliner meist etwas schwerer im Einzel. Man spielt also den Ball relativ lang und hoch und versucht diesen auf der Rückhand des Gegners zu halten.

Big-Serve-Spieler

Big-Serve-Spieler verlassen sich stark auf ihren Aufschlag, der oft mit hoher Geschwindigkeit und Präzision gespielt wird, um leichte Punkte zu erzielen oder den Gegner unter Druck zu setzen. Die harten Aufschläge von Profis erreichen Geschwindigkeiten von weit über 200 km/h, was es zu einer großen Herausforderung macht, den Aufschlag zu halbwegs effektiv zu retournieren.

Neben der reinen Geschwindigkeit beherrschen Big-Serve-Spieler auch verschiedene Aufschlagtechniken und Variationen, um ihre Gegner zu überraschen und aus dem Rhythmus zu bringen. Dazu gehören Slice-Aufschläge, Kick-Aufschläge und Aufschläge auf den Körper des Gegners.

Ein bekanntes Beispiel für einen Big-Serve-Spieler ist der ehemalige Tennisprofi Goran Ivanišević, der für seinen unglaublich kraftvollen Aufschlag bekannt war und Wimbledon im Jahr 2001 gewann. Heutige Beispiele könnten Spieler wie Milos Raonic oder John Isner sein, die ebenfalls für ihre beeindruckenden Aufschläge bekannt sind.

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